Flussbeschreibung der Raab

Informationen zum Kanuwandern & Paddeln

Die Raab, ungarisch Rába genannt, ist mit einer Länge von 283 Kilometern, nach Donau und Theiß, der drittlängste Fluss Ungarns. Sie entspringt in der Steiermark in Österreich, fließt an Sárvár vorbei und mündet im ungarischen Győr in die Mosoni Donau, einen rechtsseitigen Seitenarm der Donau. In dieser Flussbeschreibung wird lediglich die ungarische Rába beschrieben.  Trotz ihrer Länge handelt es sich bei der Raab um einen schmalen Fluss, der sich mit unzähligen Mäandern durch wunderschöne, vielfach unberührte Naturlandschaften schlängelt.


Flusskarte der Raab

Hinweise zur Verwendung der Karte

Mit einem Klick auf das Google Maps Icon rechts, könnt ihr eine Flusskarte der Raab aufrufen. Diese Karte basiert auf Google My Maps. Darauf könnt ihr euch den Flussverlauf im Detail ansehen. Sämtliche in der Kilometrierung erwähnte Hindernisse sind in der Karte eingezeichnet. "Flusswandern.at" hat keinerlei Rechte daran. Es handelt es sich um einen externen Dienst von Google.


Wo setze ich am besten ein?

Infos zu Einstiegsstellen und Anreise

Die Lafnitz in Szentgotthárd
Die Lafnitz in Szentgotthárd

Eine Wanderfahrt auf der Raab startet man am besten im ungarischen Grenzort Szentgotthárd. Die Anreise kann mit dem Zug erfolgen, es gibt eine eigene S-Bahn Verbindung zwischen Szentgotthárd und Graz. In Szentgotthárd angekommen bietet es sich an, nicht direkt in die Raab, sondern in die Lafnitz einzusetzen. Diese verfügt nicht nur über bessere Einstiegsmöglichkeiten, sie ist auch etwa doppelt so groß wie die Raab, welche wenig später von rechts mündet. Wer mit dem Auto anreist, findet am Bhf. von Szentgotthárd einen kostenlosen Park & Ride Parkplatz. Allerdings gibt es auch negative Erfahrungen mit dem Abstellen von Autos in Szentgotthárd. Diese liegen schon länger zurück, sollen jedoch nicht unerwähnt bleiben:

Zitat Kanu Erwin: 

(Bootsverleiher & erfahrener Raab-Paddler)

 

"Leider haben wir des öfteren schlechte Erfahrungen mit dem Abstellen von Fahrzeugen in Ungarn - Szentgotthárd gemacht. So wurden uns unter anderem die Reifen abmontiert. Die Fahrzeuge waren dort sogar innerhalb eines Schulbereiches abgestellt. Wenn ihr mit dem Auto anreist solltet ihr dieses besser nicht in Szentgotthárd abstellen, sondern in Österreich bei der letzten Straßenbrücke in die Lafnitz südlich von Deutsch Minihof einsetzen, und von dort 1,9 Kilometer nach Ungarn in die Raab paddeln. Dazu sollte man beim Abstellen bei der Brücke einen Hinweis hinter die Windschutzscheibe des Autos legen. Bei Mittel- bis Niedrigwasser auf den ersten 300 Metern extrem links halten wegen scharfkantiger Stahlspundwand am rechten Ufer.


Wie weit kann ich fahren?

Infos zu Ausstiegsstellen und Heimreise

Ausstieg a. d. Mosoni Donau in Győr
Ausstieg a. d. Mosoni Donau in Győr

Die Raab ist von Szentgotthárd bis zu ihrer Mündung in die Mosoni Duna in Győr befahrbar. Die Länge der Gesamtstrecke beträgt etwa 210 Kilometer. Wer nicht soviel Zeit hat, kann die Tour auch schon früher in Körmend oder Sárvár beenden. Diese Städte verfügen über Bahnhöfe welche eine problemose Heimreise ermöglichen. Wird die gesamte Strecke bis zur Mündung in die Mosoni Donau befahren, erfolgt die Heimreise von Győr. Als sechstgrößte Stadt Ungarns verfügt Győr über einen großen Bahnhof, an dem Schnellzüge nach Wien und München halten.


Worauf muss ich acht geben?

Infos zu Gefahren und Hindernissen

Baumverhau an der Raab
Baumverhau an der Raab

Die Raab ist wassertechnisch relativ einfach und besteht bis auf einige Kiesbankschwälle, ausschließlich aus Zahmwasser. Trotzdem ist der Fluss mit Vorsicht zu genießen. An manchen Stellen bilden im Fluss liegende Baumleichen regelrechte Barrikaden, von denen große Gefahr für Leben und Ausrüstung ausgeht, sofern man sie falsch angesteuert. Fortgeschrittene Flusswanderer, die mit ihrem Boot vertraut sind, werden keine Probleme haben. Kanu-Neulinge sollten sich dagegen nur mit erfahrener Begleitung auf die Raab begeben. 

Umtragung des Kraftwerks Ikervár
Umtragung des Kraftwerks Ikervár

Auf der gesamten Strecke gibt es vier unfahrbare Wehre, die sich alle relativ problemlos umtragen lassen. Für Solopaddler ist ein Bootswagen von großem Vorteil. Genaue Infos zu den Wehren und Umtragungen findet ihr in der Kilometrierung weiter unten. Einzig auf das Wehr von Ikervár bei km 102,3 sei an dieser Stelle noch kurz eingegangen. Diese Wehranlage leitet einen Teil des Flusswassers in einen Kraftwerkskanal, welcher zehn Kilometer später wieder in den Fluss mündet. Ist der Wasserstand der Raab dementsprechend niedrig, kann es im alten Flussbett nach dem Wehr zu Grundberührungen kommen, bis das abgleitete Wasser wieder hinzugeführt wird. Die Befahrung des Kraftwerkskanals ist verboten, da es dabei in den letzten Jahren einen Todesfall gab.

 

Bei meiner Befahrung hatte ich einen Wasserstand zwischen -100  & -60 cm an der Pegelmessstation Sárvár. Bei diesem Pegelwert befand sich mehr als ausreichend Wasser im alten Flussbett. Nach Erfahrungen von 2017, reicht auch ein Pegelstand von -118 cm noch aus. Bei diesem Wert muss allerdings stellenweise getreidelt werden.


Wo kann ich zelten & einkaufen?

Infos zu Zelt- und Einkaufsmöglichkeiten

Wildcamp an der Raab
Wildcamp an der Raab

Die Raab ist ein sehr einsamer und abgelegener Fluss, mit zahlreichen schönen Zeltplätzen. Wildzelten an der Raab wird geduldet und auch von den einheimischen Kanuten vielfach praktiziert. Für größere Gruppen von Flusswanderern ist es dagegen schon schwieriger einen geeigneten Platz zu finden. Alternativ kann man auch auf einige Biwak- & Campingplätze am Fluss zurückgreifen. Deren Positionen werden in der Kilometrierung weiter unten aufgeführt.

 

Einkaufsmöglichkeiten sind an der Raab Mangelware, weshalb man sich bei Gelegenheit mit genügend Proviant eindecken sollte. Größere Supermärkte finden sich in Körmend und in Sàrvàr. Vor allem der große Supermarkt bei Kilometer 88,3 in Sárvár bietet sich zum Aufstocken der Vorräte an, da er sich unmittelbar neben dem Fluss befindet.


Kilometrierung der Raab

Von Szentgotthárd bis Győr (209,9 km)

km 0,2 (Lafnitz) - Straßenbrücke, rechts gute Einstiegsstelle. Der Bahnhof befindet sich einen Kilometer von der Einstiegsstelle entfernt, dort gibt es einen kostenlosen Park & Ride Parkplatz.

km 0 (Lafnitz) / km 209,9 (Raab) - Mündung der Lafnitz in die Raab im Stadtgebiet von Szentgotthardt. Es empfielt sich kurz vor dem Zusammenfluss der beiden Flüsse in die größere Lafnitz einzusetzen.

km 209,8 - Straßenbrücke, am linken Ufer befindet sich ein Supermarkt unmittelbar an der Brücke. Dieser hat 7 Tage geöffnet, es kann mit Euro bezahlt werden.

Wehr Magyarlak
Wehr Magyarlak

km 200,3Wehr Magyarlak - Rechts umtragen. Am rechten Ufer befindet sich eine provisorische Ausstiegsstelle die nach Regenfällen jedoch ziemlich verschlammt sein kann. Das Umtragen übers rechte Ufer gestaltet sich unkompliziert. Der etwa hundert Meter lange Weg bis hinter das Wehr ist fast vollständig mit dem Bootswagen zu bewältigen.

km 198,7 - Straßenbrücke, darunter kleine Stufe, problemlos fahrbar.

km 190,6 - Straßenbrücke

km 190,3 - Links der Campingplatz "Berek" mit schmaler steiler Betontreppe.

km 175,6 - Straßenbrücke, links dahinter Campingplatz.

km 162,5 - Eisenbahnbrücke

Wehr Körmend
Wehr Körmend

km 162,3Wehr Körmend - Links umtragen oder überheben. Zum Umtragen des Wehrs links direkt an der Wehrkrone anlanden und über das trocken liegende Schrägwehr zum Unterwasser tragen. Das Einsetzen hinter dem Wehr gestaltet sich auf Grund von im Wasser liegenden Steinbrocken etwas mühsam. Bei Hochwasser, wenn das Wehr komplett überspült wird, muss übers rechte Ufer umtragen werden. Hinter dem Wehr mündet von links die Pinka.

km 160,6 - Straßenbrücke, links Körmend, kleine Stadt (11.800 Ew.), Einkaufsmöglichkeiten, Spar-Supermarkt, Bahnhof.

km 159,9 - Straßenbrücke 86 / E65

km 146,1 - Straßenbrücke, links vor der Brücke Anleger vom Campingplatz "Árvíz Presszó."

km 145,8 - Links der Campingplatz "Bayou Bönhö", der Betreiber Laszlo Somogyi (somo(ät)gmx.at) ist sehr hilfsbereit, spricht fließend Deutsch, dolmetscht im Bedarfsfall, organisiert Rückholdienste, und bleibt dann telefonisch erreichbar, bis dich diese gefunden haben.

km 137,2 - Links Biwakplatz für Kanufahrer, WC, Feuerstellen und Bänke.

km 135,9 - Straßenbrücke E66, rechts vor der Brücke Einkehrmöglichkeit & Campingplatz "Viking Büfe", jedoch laut da neben der Straße.

km 131,1 - Eisenbahnbrücke

km 114,6 - Straßenbrücke 87

Wehr Ikervár
Wehr Ikervár

km 101,4 - Wehr Ikervár - Links umtragen. Am linken Ufer vor dem Wehr befindet sich eine Holzplattform zum Ausstieg, diese kann je nach Jahreszeit jedoch ziemlich verwachsen sein. Rechts zweigt der Kraftwerkskanal ab. Das Wehr lässt sich mit Hilfe eines Bootswagens leicht umkarren, man kann entweder direkt hinter dem Wehr einsetzen (steil und steinig), oder über einen Feldweg noch 200 Meter weiter karren. So erreicht man eine flache Einstiegsstelle, die auch mit dem Bootswagen zugänglich ist.

 

Die Raab ist hinter dem Wehr recht schmal, es kommt immer wieder zu Blockaden durch im Fluss liegende Bäume. Befindet sich zu wenig Wasser im alten Flussbett der Raab, muss an einigen Stellen getreidelt werden. Die Befahrung des Kraftwerkskanals ist nach Angaben der Angstellten nicht mehr erlaubt, nachdem ein junger Paddler dabei ums Leben kam.

km 98,4 - Straßenbrücke

km 90,2 - Rechts Mündung des Kraftwerkskanals und Rückführung des abgeleiteten Wassers.

km 89,6 - Straßenbrücke, links die Stadt Sárvár, (15.000 Ew.), Bahnhof. Am rechten Ufer hinter der Brücke befindet sich ein großer Supermarkt. Zum Einkaufen an der Wiese rechts vor der Brücke anlanden. Im Supermarkt kann auch mit Euro bezahlt werden. Man sollte hier unbedingt die Vorräte aufstocken da es bis zur Mündung praktisch keine Einkaufsmöglichkeiten mehr gibt. Ab hier ist die Raab stärker reguliert und nicht mehr so reizvoll wie bisher.

km 87,5 - Straßenbrücke 84

km 87,3 - Eisenbahnbrücke

km 73,7 - Straßenbrücke

Kraftwerk Nick
Kraftwerk Nick

km 68,6 - Kraftwerk Nick - Links umtragen. 200 Meter davor am linken Ufer Bootsanleger mit Rampe zum Aussetzen. Das Kraftwerk lässt sich mit Bootswagen problemlos 300 Meter über einen Güterweg umkarren. Vor dem Kraftwerk zweigt links ein kleiner Kanal ab der nicht befahrbar ist. Ab dem Kraftwerk von Nick ist die Raab stellenweise reguliert und nicht mehr ganz so naturbelassen. Es finden sich aber immer noch schöne Passagen. Gute Zeltplätze sind von nun an Mangelware. Rechtzeitig zuschlagen!

km 62,6 - Straßenbrücke

km 52,1 - Links Picknickplatz.

km 51,7 - Straßenbrücke

km 41,6 - Straßenbrücke

km 40,7 - Eisenbahnbrücke

km 40,2 - Straßenbrücke

km 29,2 - Straßenbrücke

km 23,6 - Straßenbrücke

km 22,8 - Links Biwakplatz, Rasenfläche zum Zelten, flache Ausstiegsstelle über Rampe. 

km 21,6 - Links Biwakplatz mit Holzssteg und Bänken, letzte vernünftige Möglichkeit zum Zelten bis Győr.

km 20,5 - Straßenbrücke

km 18,2 - Straßenbrücke

km 14,2- Straßenbrücke, links Rábapatona, ab hier ist die Raab bis zur Mündung durchgehend begradigt. Sehr eintönig, kaum noch Strömung.

km 10,6 - Rechts Mündung der Marcal, durch diesen Zubringerfluss gelangte nach dem Kolontár-Dammbruch im Jahr 2010 giftiger Rotschlamm in die Raab und durch diese in die Donau.

km 5 - Autobahnbrücke

km 2 - 2 x Eisenbahnbrücke

km 1,7 - Straßenbrücke 1, danach Beginn des Stadtgebiets von Győr, sechstgrößte Stadt Ungarns (130.000 Ew.), wichtiger Industriestandort.

km 0,9 - Fußgängerbrücke & Straßenbrücke

km 0,8 - Beginn einer kleinen Insel, rechts fahren.

km 0,5 - Straßenbrücke

km 0 (Raab) / km 14,6 (Mosoni Donau) - Mündung in die Mosoni Donau. Es findet sich eine gute Ausstiegsstelle über Treppen, rechts nach der folgenden Brücke.

km 14,5 (Mosoni Donau) - Straßenbrücke

km 14,4 (Mosoni Donau) - Rechts Ausstiegsstelle über Treppen, guter Punkt zu Beendigung der Fahrt. Die Mosoni Donau ist bis zur Mündung reguliert und wenig reizvoll. Der Bhf. Győr befindet sich 1 km vom Fluss entfernt.


Flusswandern auf der Raab

Von Szentgotthárd nach Győr

Fluss zuletzt gepaddelt im Juli 2014. Beschreibung zuletzt bearbeitet am 30.07.2024

Pegelübersicht der ungar. Raab. Der Pegel Sárvár lag zwischen - 60 & - 100 cm.